Erika Kosnar kommt 1932 in Wien als einziges Kind eines Arbeiters jüdischer Herkunft zur Welt. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1938 wird sie als Jüdin beschimpft und aus der Schule ausgeschlossen. Viele weitere Schikanen folgen. Besonders die Bombenangriffe und die damit verbundene Angst und Bedrohung sind Erika Kosnar in Erinnerung geblieben. Sie überlebt den Krieg in Wien, auch dank einiger mutiger Handlungen ihrer Mutter. Danach setzt sie ihre Schulbildung fort und arbeitet u.a. als Sekretärin in einem Verlag. Sie heiratet und bekommt zwei Kinder. Bis heute ist sie als Zeitzeugin tätig.
Das Interview mit Erika Kosnar ist 2015 entstanden und dauert in voller Länge drei Stunden. Das obige Videoporträt wurde von Markus Barnay wie eine Kurzdokumentation gestaltet und weist einen dramaturgischen Erzählbogen auf. Das unten stehende 25-minütige Interview hingegen ist weniger als eigenständiger Kurzfilm gedacht, sondern steht im Zusammenhang mit dem auf seiner Basis erarbeiteten Lernmodul ("Überleben in Wien"). Es besteht aus einer Aneinanderreihung von Sequenzen, die Maria Ecker-Angerer, die Verfasserin des Lernmoduls, ausgewählt hat.