Gertraud Fletzberger wird 1932 in Wien geboren. Sie wächst im evangelischen Glauben auf, zu dem ihr Vater übergetreten ist. Erst nach dem „Anschluss“ im März 1938 erfährt sie von ihren jüdischen Wurzeln. Die Eltern beschließen, Gertraud, ihren zehnjährigen Bruder und ihre fünfjährige Schwester mit einem Kindertransport nach Schweden zu schicken, um ihr Leben zu retten. Nach fast zwei Jahren bei Pflegeeltern kann Gertraud Fletzberger von ihrer Mutter, die inzwischen ebenfalls nach Schweden geflüchtet ist, wieder aufgenommen werden. Ihr Vater überlebt den Krieg in Italien und Frankreich. 1947 kehrt die Familie nach Wien zurück.
Gertraud Fletzberger studiert Biologie und Sport und wird Lehrerin. Nach der Pensionierung schließt sie noch das Studium der Skandinavistik ab und beginnt, sich als Zeitzeugin zu engagieren.